Prompting-Tipps für menschlichere Texte mit ChatGPT

Autor:Patrick Stolp Letzte Aktualisierung:05.12.2024 Kategorie:Content Lesedauer:10 Minuten

GPT-4 markierte nach seiner Veröffentlichung einen Meilenstein in der Entwicklung KI-gestützter Sprachmodelle. Trotz der beeindruckenden Fortschritte bei der Simulation natürlicher Sprache und Gespräche bleibt jedoch eine grundlegende Tatsache bestehen: GPT-4 denkt nicht wie ein Mensch. Es hat weder ein Bewusstsein noch eigene Überzeugungen und generiert Inhalte ausschließlich auf Basis der Muster, die es während seines Trainings „erlernt“ hat.

Die Qualität der ausgegebenen „natürlichen“ Texte kann teils enorm variieren, einige dieser Schwächen sind dabei typisch für maschinell generierte Texte, die diesen oft als „nicht menschlich“ offenbaren.

Die typischen Output-Schwächen bei Standard-ChatGPT-Texten sind:

  • Kontextschwächen: ChatGPT zeigt Schwächen im Kontextverständnis, etwa durch irrelevante Bezugnahmen auf frühere Eingaben oder eine unpassende Wahl von Pronomen und Perspektive, die nicht zum Textkontext passen.
  • Sprachliche und stilistische Schwächen: Sie äußern sich in monotonen Satzstrukturen, überflüssigen Füllwörtern und unnatürlichen Gegensätzen, die den Text künstlich bzw. nicht menschlich geschrieben wirken lassen.
  • Inhaltliche Schwächen: Die Komplexität des Outputs bleibt häufig hinter von Menschen verfassten Texten zurück. Es mangelt ferner an Referenzen wie Zitaten oder der Angabe relevanter Quellen.
  • Strukturschwächen: Strukturbezogene Schwächen zeigen sich in unvollständigen oder merkwürdig strukturierten bzw. formatierten Absätzen und Listen, die den Textfluss eher beeinträchtigen als verbessern.

Hinweis: Alle wollen KI-Texte schreiben, aber keiner will KI-Texte lesen

Perfekte KI-Texte auf Knopfdruck gibt es nicht. Wer ChatGPT zur Textproduktion einsetzen möchte, sollte sich bewusst werden, dass Texte nur so gut werden können wie die zugrundeliegenden Prompts und Daten. Frei nach dem Motto: Wer Mist eingibt, bekommt Mist heraus. KI beim Texten kann nur gut funktionieren, wenn es ausreichend menschlichen Input gibt.

Beispiel und Analyse eines schlechten Text-Prompts für ChatGPT

Schauen wir uns zuerst eine Textausgabe von ChatGPT zu folgendem Prompt an:

Schreibe über die Schwierigkeiten eines Autors beim kreativen Schreiben.

Kreatives Schreiben ist eine Kunst, die oft von außen betrachtet wie ein freier, inspirierter Prozess wirkt. Doch für den Autor selbst ist es häufig ein Kampf, der von inneren und äußeren Hürden geprägt ist. Hier sind einige der typischen Schwierigkeiten, die Autoren beim kreativen Schreiben erleben: 1. Die Angst vor der leeren Seite
Der Beginn eines neuen Textes ist oft die größte Herausforderung. Die leere Seite wirkt einschüchternd, da sie eine Erwartung nach Perfektion erzeugt. Autoren fragen sich häufig: „Ist diese Idee gut genug? Kann ich sie überzeugend umsetzen?“ Dieses Bedürfnis nach einem perfekten Einstieg kann dazu führen, dass der Schreibprozess ins Stocken gerät.
2. Selbstzweifel und Perfektionismus
Während des Schreibens kommen oft Gedanken auf, die das eigene Schaffen in Frage stellen: „Ist das wirklich originell?“ „Wird das jemand lesen wollen?“ Perfektionismus kann den kreativen Fluss hemmen, da Autoren oft Sätze oder Abschnitte immer wieder überarbeiten, anstatt den Text voranzutreiben.
3. Fehlende Inspiration
Kreativität ist kein immer verfügbarer Zustand. Manche Tage fühlen sich wie ein kreatives Vakuum an. Autoren müssen lernen, auch dann zu schreiben, wenn die Muse fehlt – eine Fähigkeit, die Zeit, Übung und Disziplin erfordert.
4. Plotprobleme und Logiklücken
Gerade bei längeren Werken wie Romanen geraten viele Autoren in Schwierigkeiten, wenn die Handlung ins Stocken gerät oder unlogisch erscheint. Das Finden eines stimmigen roten Fadens, ohne die Charaktere oder die erzählte Welt zu verraten, ist oft ein zeitraubender Prozess.
5. Die Balance zwischen Originalität und Erwartung
Autoren stehen vor der Herausforderung, originelle Geschichten zu schreiben, die gleichzeitig die Erwartungen der Zielgruppe erfüllen. Ein zu experimenteller Ansatz kann Leser abschrecken, während ein zu vorhersehbarer Plot langweilig wirkt.
6. Externe Ablenkungen
Die moderne Welt bietet unzählige Ablenkungen, von sozialen Medien bis hin zu Alltagsverpflichtungen. Autoren müssen oft einen ruhigen Raum und eine feste Routine schaffen, um produktiv zu sein. Doch selbst dann können äußere Verpflichtungen oder Kritik den Schreibfluss stören.
7. Der Umgang mit Kritik
Nach der Fertigstellung eines Textes folgt eine weitere Herausforderung: der Umgang mit Feedback. Kritische Rückmeldungen können entmutigend sein, besonders wenn der Text das eigene Herzblut widerspiegelt. Gleichzeitig ist es essenziell, Kritik konstruktiv aufzunehmen, um die eigene Arbeit zu verbessern.
Fazit
Kreatives Schreiben ist ein anspruchsvoller Prozess, der sowohl mentale als auch emotionale Stärke erfordert. Trotz der Schwierigkeiten ist es jedoch auch eine lohnende Tätigkeit, die Autoren die Möglichkeit gibt, Welten zu erschaffen und Leser zu inspirieren. Der Schlüssel liegt darin, diese Herausforderungen anzunehmen und sie als Teil des kreativen Prozesses zu verstehen. Nur wer durchhält, kann die Schönheit und Tiefe der eigenen Worte entdecken.

Schauen wir uns den ausgegebenen Text im Detail an, so entdecken wir die eingangs erwähnten Schwächen:

  • Die Perspektive ist nicht eindeutig, so wird zu Anfang eine eher objektive Sicht eingenommen, die „den Autor“ und seine Probleme von außen analysiert. Gegen Ende des Textes wird dann aber von der „Schönheit und Tiefe der eigenen Worte“ gesprochen
  • Der gesamte Text ist überflutet von kontextlosen, nichtssagenden Phrasen und Plattitüden, in denen sich auch typische ChatGPT-Topoi wie „Die moderne Welt“ wiederfinden. Ansonsten wird von „unzähligen Ablenkungen“, „lohnender Tätigkeit“, „Welten zu erschaffen“ oder dem „perfekten Einstieg“ gesprochen. Was all diese Phrasen konkret innerhalb spezifischer Kontexte bedeuten, bleibt völlig unklar
  • Typisch ist auch die nummerierte/geordnete Listenstruktur des ausgegebenen Textes, die im Prompt nicht vorgegeben und implizit nicht so angelegt war, anders als hätte es geheißen: „Nenne 7 Schwierigkeiten beim kreativen Schreiben“
  • Auffällig ist ebenfalls die stilistische Wiederholung von Satz- bzw. ganzen Absatzkonstruktionen, so beispielsweise in den ersten beiden Listenpunkten. Beide Absätze sind nahezu identisch konstruiert: [Allgemeine Problemformulierung] > [Praxisbeispiele in Form an sich selbst gerichteter Fragen] > [Folge bzw. Ergebnis des Problems]

Tipps für besseres Text-Prompting mit Beispiel

Im Folgenden werde ich aufzeigen, mit welchen Anweisungen ChatGPT den geschriebenen Artikel so verbessert, dass die eingangs und in der Beispielanalyse aufgezeigten Output-Schwächen deutlich reduziert werden.

Als erstes gebe ich ChatGPT die Anweisung, alle im aktuellen Chat getätigten Prompts bzw. Instruktionen zu ignorieren und zu vergessen.

Nun nehme ich den Ausgangsprompt und modifiziere diesen durch Anweisungen, die Struktur bzw. Formatierung betreffen.

Prompt-Anpassung 1:

Schreibe über die Schwierigkeiten eines Autors beim kreativen Schreiben.

Strukturiere den Text nicht als nummerierte Liste.
Verfasse stattdessen einen Fließtext, der einen harmonischen Lesefluss und narrative Dynamik durch Textkohäsion sicherstellt.

Das kreative Schreiben ist ein Prozess, der sowohl faszinierend als auch herausfordernd ist. Für viele Autoren liegt die Schwierigkeit nicht nur darin, Ideen zu finden, sondern diese auch in Worte zu fassen, die den Leser berühren und überzeugen. Oft beginnt der Kampf mit der leeren Seite, die wie eine stille Aufforderung zur Perfektion wirkt. Sie scheint den Autor daran zu erinnern, dass jede Geschichte irgendwo ihren Anfang nehmen muss, und doch ist genau dieser erste Satz oft der schwierigste. Der Druck, etwas Originelles und zugleich Eingängiges zu schaffen, kann überwältigend sein. Selbst wenn der Einstieg geschafft ist, lauern andere Hindernisse. Der kreative Prozess ist häufig begleitet von Selbstzweifeln, die wie ungebetene Gäste immer wieder auftauchen. Ist diese Idee gut genug? Wird der Text den Leser fesseln oder in der Flut der Worte untergehen? Diese Fragen zerren am Selbstbewusstsein und führen oft zu einem lähmenden Perfektionismus. Immer wieder überarbeitet man einzelne Sätze, feilt an Formulierungen, und ehe man es bemerkt, ist der Fluss der Geschichte ins Stocken geraten. Das Schreiben wird zur mühseligen Aufgabe, anstatt eine kreative Befreiung zu sein. (…)

Wie zu lesen ist, haben wir es durch nur eine Anweisung vollbracht, Struktur bzw. Formatierung und Lesefluss entsprechend unserer Angaben zu ändern. Am Ende sind wir damit aber noch nicht. Auf formaler Ebene ist der neue Output-Text zwar – entsprechend unserer Vorgabe – besser, wenn auch noch nicht gänzlich zufriedenstellend, da noch immer viele ähnliche oder identische Konstruktionen zu finden sind.

Ferner ist der Text inhaltlich von allerlei Schwafelei ohne eigentliche Information gekennzeichnet. Dies liegt vor allem darin begründet, dass auch der neue Prompt keinen konkreten Kontext vorgegeben hat.

Der gesamte Text ist daher, streng genommen, lediglich eine Ansammlung unterschiedlicher Formulierungen für die Aussage „Kreatives Schreiben ist schwierig“, zum Beispiel:

Das kreative Schreiben ist ein Prozess, der sowohl faszinierend als auch herausfordernd ist. Der kreative Prozess ist häufig begleitet von Selbstzweifeln. [Kreatives Schreiben] beginnt (…) mit der leeren Seite, die wie eine stille Aufforderung zur Perfektion wirkt. [Beim kreativen Schreiben] überarbeitet man einzelne Sätze, feilt an Formulierungen (..)

Wir verändern unseren letzten Prompt also noch einmal.

Prompt-Anpassung 2:

Schreibe über die Schwierigkeiten eines Autors beim kreativen Schreiben.

Fokussiere dich auf die Darstellung konkreter Probleme einer Texterin, deren regelmäßige Aufgabe ist, beim Schreiben NLP-Vorgaben (Natural Language Processing) mit Marketingzielen (Leser in Käufer zu konvertieren) zu vereinen. Behandle dabei jedes, aber nicht ausschließlich die folgenden Themen: eigene Gedanken einbringen, Informationsrecherche, eigenen Schreibstil umsetzen, sich für oder gegen ein Textformat entscheiden, Wortwahl.

Strukturiere den Text nicht als nummerierte Liste. Verfasse stattdessen einen Fließtext, der einen harmonischen Lesefluss und narrative Dynamik durch Textkohäsion sicherstellt.

Beginne keinen Satz mit denselben zwei Wörtern hintereinander. Verwende keine Dreiwortphrase mehr als einmal. Wiederhole kein Wort innerhalb der nächsten zehn Wörter nach der letzten Wiederholung desselben Wortes.

Die Arbeit einer Texterin, die regelmäßig die Anforderungen des kreativen Schreibens mit den strengen Rahmenbedingungen von NLP-Vorgaben und Marketingstrategien vereinen muss, gleicht einer Gratwanderung zwischen Struktur und Inspiration. Sie ist ständig gefordert, die Grenzen ihrer Kreativität mit algorithmischen Erwartungen in Einklang zu bringen, ohne dabei die menschliche Komponente zu verlieren, die ein überzeugender Text benötigt. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, eigene Gedanken und kreative Ansätze in Texte einzubringen, die stark von datengetriebenen Vorgaben bestimmt werden. Die Freiheit des Schreibens wird oft von Keyphrase-Dichte, Tonalität und semantischer Ausrichtung eingeschränkt, sodass sich originelle Ideen durch ein engmaschiges Netz aus Regeln zwängen müssen. Zusätzlich wird der Prozess durch die unverzichtbare Recherchearbeit erschwert. Informationen, die fundiert und zugleich ansprechend sind, müssen nicht nur gefunden, sondern auch bewertet, ausgewählt und interpretiert werden. Es genügt nicht, bloß Fakten zu sammeln; diese müssen in eine narrative Struktur eingebettet werden, die sowohl Leserinteresse weckt als auch Suchmaschinen gerecht wird. Häufig entsteht dabei ein Spannungsfeld: Einerseits die notwendige Präzision und Tiefe, andererseits die klare Ausrichtung auf den gewünschten Marketingzweck. Ein weiterer Balanceakt ist der Umgang mit dem eigenen Stil. Persönliche Ausdrucksformen, die der Texterin eine unverkennbare Stimme verleihen, drohen oft im Versuch verloren zu gehen, die strengen Vorgaben zu erfüllen. Die Herausforderung liegt darin, sowohl algorithmische Präferenzen als auch die Lesererwartungen zu bedienen, ohne dabei die Authentizität des Textes zu opfern. Es ist ein ständiges Ausloten von Freiräumen, in denen sich kreative Impulse entfalten können, während sie gleichzeitig innerhalb der Grenzen eines optimierten Textes bleiben. Die Entscheidung für ein Format stellt eine zusätzliche Schwierigkeit dar. Jedes Textformat hat spezifische Anforderungen, die den Stil, die Struktur und die Informationsvermittlung prägen. Soll ein Blogartikel emotional ansprechen oder ein sachlicher Leitfaden präzise informieren? Jedes Ziel erfordert eine andere Herangehensweise, die wiederum die Wortwahl und den sprachlichen Rhythmus beeinflusst. Diese Entscheidungen bestimmen maßgeblich, wie gut ein Text seine Funktion erfüllt, und verlangen sowohl strategisches Denken als auch literarisches Geschick. (…)

Grundsätzlich geht dieser Text nun in die richtige Richtung, denn es wurden all unsere Vorgaben umgesetzt. Die vorgegebenen Themen wurden behandelt, sprachlich ist durchaus Variabilität festzustellen.

Vor allem aber würde kaum noch jemand diesen Text ad hoc als KI-Text identifizieren. Trotzdem mangelt es diesem Text noch immer an konkreten Informationen und Authentizität. Niemand, der sich mit dem vorgegebenen Thema beschäftigt und praktische Erfahrungen hat, würde diesen Text wohl so schreiben, wie ihn ChatGPT formuliert hat. Es werden zwar einige Fachbegriffe verwendet wie „algorithmisch“, insgesamt kann man diesem Text aber leider noch immer das Attribut „Blabla“ bzw. „viele Worte um Nichts“ attestieren.

Um diese Schwäche des Output-Textes anzugehen, braucht unser Prompt noch genaueren Kontext und höhere Spezifität.

Prompt-Anpassung 3:

Schreibe über die Schwierigkeiten eines Autors beim kreativen Schreiben.

Fokussiere dich auf die Darstellung konkreter Probleme einer Texterin, deren regelmäßige Aufgabe ist, beim Schreiben NLP-Vorgaben (Natural Language Processing) mit Marketingzielen (Leser in Käufer zu konvertieren) zu vereinen. Behandle dabei jedes, aber nicht ausschließlich die folgenden Themen: eigene Gedanken einbringen, Informationsrecherche, eigenen Schreibstil umsetzen, sich für oder gegen ein Textformat entscheiden, Wortwahl.

Verwende im Text alle der folgenden Fachtermini mindestens einmal: Tokenisierung, Lemma, Stemming, Part-of-Speech-Tagging, Named Entity Recognition, Syntax-Parsing, Dependency-Parsing.

Integriere folgendes Zitat von Koray Tugberk in den Text: „Bei der Erstellung von Briefings für Texter sollten SEOs versuchen, die wichtigsten Attribute einer Entität zu verstehen und dem Texter zu vermitteln.“

Die Zielgruppe des Textes sind freiberufliche Texter, die detaillierte und komplexe thematische Abhandlungen bevorzugen und tief in das Thema „semantisches Schreiben“ einsteigen wollen.

Strukturiere den Text nicht als nummerierte Liste. Verfasse stattdessen einen Fließtext, der einen harmonischen Lesefluss und narrative Dynamik durch Textkohäsion sicherstellt.

Beginne keinen Satz mit denselben zwei Wörtern hintereinander. Verwende keine Dreiwortphrase mehr als einmal. Wiederhole kein Wort innerhalb der nächsten zehn Wörter nach der letzten Wiederholung desselben Wortes.

Schreibe maximal 2.700 Zeichen inklusive Leerzeichen.

Das kreative Schreiben erfordert von Texterinnen, die NLP-Vorgaben und Marketingziele vereinen müssen, eine präzise Balance zwischen analytischem Denken und sprachlicher Kreativität. Die Herausforderung beginnt bei der Tokenisierung, die Sprache in kleinste Einheiten zerlegt. Eigene Gedanken und originelle Ideen müssen diesen technischen Vorgaben standhalten, ohne ihren menschlichen Kern zu verlieren. Worte werden zu Datenpunkten, doch ihre emotionale Wirkung bleibt essenziell. Ein zentraler Aspekt bei jeder Textaufgabe ist die Recherche. Named Entity Recognition und Part-of-Speech-Tagging helfen, relevante Begriffe und Strukturen zu identifizieren, doch die Texterin trägt die Verantwortung, Inhalte korrekt zu interpretieren und kreativ zu integrieren. „Bei der Erstellung von Briefings für Texter sollten SEOs versuchen, die wichtigsten Attribute einer Entität zu verstehen und dem Texter zu vermitteln“, betont Koray Tugberk. Ohne klare Leitlinien wird die Informationsfülle überwältigend. Auch der eigene Schreibstil gerät unter Druck. Lemma-Reduktion und Stemming beschränken die Ausdrucksmöglichkeiten, da Worte oft auf ihre Grundformen reduziert werden. Hier gilt es, die Balance zwischen persönlicher Note und algorithmischer Lesbarkeit zu wahren. Texte sollen begeistern und zugleich maschinellen Anforderungen entsprechen – eine Gratwanderung zwischen Kunst und Technik. Die Entscheidung für das passende Textformat wiederum verstärkt des Textes Komplexität. Blogartikel, Leitfäden oder Produktbeschreibungen folgen eigenen Regeln, die Syntax-Parsing und Dependency-Parsing beeinflussen. Das gewählte Format legt fest, wie Inhalte strukturiert und präsentiert werden müssen, um sowohl Leser als auch Algorithmen zu überzeugen. Schließlich bleibt die Wortwahl eine ständige Herausforderung. Begriffe, die für Conversion entscheidend sind, müssen sowohl semantisch präzise als auch suchmaschinenfreundlich gewählt werden. Jede Entscheidung zwischen kreativer Freiheit und technischer Notwendigkeit fordert das Können der Texterin heraus, die mit Sprache nicht nur Informationen vermittelt, sondern Welten erschafft.

Das liest sich doch schon ganz anders als der erste Textversuch. Zwar ist auch dieses Ergebnis noch nicht perfekt, aber er könnte die Basis sein für eine nun rein manuelle „Weiterverarbeitung“, beispielsweise indem:

  • Beispiele und Erfahrungen aus der eigenen Praxis hinzugefügt werden, um Hürden bei Formulierungen durch Lemma-Reduktion und Stemming zu veranschaulichen
  • Muster-Textformate für verschiedene Texttypen wie Produktbeschreibungen hinzugefügt werden
  • Regeln für ein perfektes Texterbriefing nach semantischen Vorgaben aufgestellt werden
  • U. s. w.

Fassen wir zusammen – dies sind die konkreten Prompting-Tipps für „menschlichere KI-Texte“:

  • ChatGPT benötigt klare, präzise Anweisungen, um kontextrelevante und kohärente Texte zu generieren. Die Qualität des Outputs hängt stark von der Eingabe ab. Prompts sollten daher konkrete Anforderungen und Beispiele enthalten, um Schwafelei und Plattitüden zu vermeiden.
  • Prompts sollten den Zweck des Textes klar benennen und den Kontext spezifizieren. Dies reduziert stilistische und inhaltliche Inkohärenzen. Etwaige Zielgruppen und deren individuelle Textanforderungen bzw. Erwartungen müssen ebenfalls im Prompt festgehalten werden.
  • Die Vorgabe von im Text zu verwendenden Begriffen erhöht die Themenspezifikation und verbessert die Relevanz des generierten Textes für spezifische Kontexte.
  • Vorgaben zur erwarteten Textstruktur vermeiden ungeeignete Listen oder andere nicht zum Textzweck oder Inhalt passende Formate.
  • Mehrere Prompt-Anpassungsrunden führen zu einer schrittweisen Verbesserung des textlichen Outputs.
  • Selbst ein bis ins Letzte optimierter Prompt erzeugt meist nur eine solide Text-Basis. Der Output sollte mit praktischen Beispielen und persönlicher Erfahrung ergänzt werden, um authentischer und letztlich hilfreicher für den menschlichen Leser zu sein.
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